!!  Für JEDEN Hundehalter  !!

  

KEINE SOZIALKONTAKTE AN DER LEINE!

Eine ganz einfache Regel: Hunde an der Leine haben an anderen Hunden nichts zu suchen.

Erst recht nicht, wenn der andere Hund ebenfalls an der Leine ist. Schon gar nicht ohne zu fragen oder wenn sich die Hunde nicht kennen.

 

ÜBER DEN SINN UND ZWECK DER LEINE 

Eine ganz einfache Frage: Was ist eine Hundeleine und wozu dient sie?

Eine Leine ist "… ein Riemen … an dem ... ein Hund, geführt wird."

Also: Die Leine ist dazu da, dass der Mensch den Hund führt. Sie ist dazu da, dass der Mensch dem Hund damit sagen und/oder zeigen kann, wo es lang geht.

         Die Hundeleine ist NICHT dazu da, dass der Hund den Menschen dahin zieht, wo er ihn haben will. Im ganz Besonderen gilt diese Regel auch für die Flexileine.

 

Warum reicht es als Grund gegen Sozialkontakte an der Leine nicht aus, wenn ein Hundehalter sagt: "Bitte nein" ?  Diese Bitte führt regelmäßig eher zu Fragen und Widersprüchen als zu Verständnis und Abstand. Unglaublich viele Hundehalter verhalten sich ihren Mitlebewesen - Menschen wie Hunden - gegenüber distanz-, respekt- und verständnislos, dass es einem übel werden kann.

 

 

Hier einige wichtige Gründe, die dagegen sprechen, angeleinte Hunde zueinander zu lassen:

 

DIE LEINENLÄNGE IST EIN PRIVATER BEREICH

Der Mensch gibt dem Hund mit der Leine einen - durchaus kleinen - Radius, in dem er sich frei bewegen kann und darf. Der Hund darf aus diesem Bereich nicht hinaus. Im Gegenzug soll auch niemand anderes in diesen privaten Bereich von Mensch und Hund, in diese "Schutzzone", eindringen. Hunde, die an der Leine ihres Menschen innerhalb der privaten "Schutzzone" von anderen Hunden "belästigt" werden, empfinden der Leinenradius natürlich nicht mehr als geschützten Bereich. Folglich nimmt der Hund die Leine - und damit seinen Menschen - nicht mehr als Schutz wahr und handelt. Im schlechtesten Fall wird der Hund ängstlich oder angstaggressiv, weil ständig jemand in seine "Schutzzone" eindringt. 

 

DIE LEINE BIETET SCHUTZ

Die meisten Hunde empfinden ihre Leine als Schutz. Sie gibt ihnen durch die spürbare Verbindung zu ihrem Menschen Sicherheit.

Werden diese Hunde nun ständig von anderen Hunden belästigt, beschnuppert oder sonst wie kontaktiert, so wird sie das verunsichern. Sie empfinden die Hundeleine, die spürbare Verbindung zu ihrem Menschen und schließlich diesen Menschen auch nicht mehr als vertrauenswürdig und sicherheitsbringend.

 

"AN DIE LEINE NEHMEN" IST EINE LÄNGERDAUERNDE AKTIVE HANDLUNG

Wer den Hund angeleint hat, der gibt ihm Richtung und Tempo vor. Er fordert vom Hund Konzentration auf sich selbst.

Wer seinen Hund an der Leine zu anderen Hunden hingehen lässt, der tut das in den wenigsten Fällen absichtlich und zielgerichtet - fast immer wird ein Mensch von seinem Hund zum Artgenossen hin gezerrt.

Dieser Hund lernt, dass der Mensch dem Hund folgt; der Hund muss nur fest genug ziehen.

Mit Leinenführigkeit ist etwas anders gemeint.

 

VERLETZUNGEN SIND VORPROGRAMMIERT

Zwei angeleinte Hunde begegnen sich - das Risiko von Verletzungen ist groß.

Für die Hunde: durch Sprünge in die Leine, ins Geschirr oder ins Halsband können sie sich verheddern o. a., können sich nicht befreien und schon passiert es ......

Für die Menschen: Wem jemals ein 40kg-Hund vollmotiviert in die Leine gesprungen ist, der weiß, wovon die Rede ist: von Zerrungen, Schürfwunden oder Schlimmerem.

 

HUNDE RIECHEN WEITER ALS DIE LEINE REICHT

"Die müssen sich auch mal beschnuppern können" höre ich oft. Diese Menschen wissen überhaupt nichts von hündischen Fähigkeiten. Die glauben tatsächlich, ein Hund muss dem anderen die Nase in den Hintern rammen, damit er ihn als Weibchen oder Rüden erkennt. Vielleicht möchte der Hund das tun, aber müssen muss er es nicht! Hunde können 2 "fremde" Sandkörnern an einem 50 x 100 m langen Strandabschnitt herausriechen. Ihr Hund riecht, ob es ihnen gut geht oder nicht, bevor sie es selbst wissen. Ein Hund bekommt auch an der Leine und auf Distanz alles wissenswerte von seinem Artgenossen übermittelt.

 

DIE LEINE VERHINDERT EINE NORMALE KÖRPERSPRACHE

Ein Hund zerrt seinen Menschen in Richtung eines anderen Hundes.

Er zerrt… nach vorne gelehnt, keuchend, hechelnd, starrend. Körpersprachlich (hündisch) werden diese Ausdrucksweisen von anderen Hunden als Aggression gewertet.

Ein so "angegriffener" Hund knurrt oder weist den "Angreifer" lautstark zurecht.

"Der tut nix. Der will nur spielen." greift also an.

Das Geschrei ist immer wieder groß, wenn meine Delta (DSH, 60cm, lackschwarz) sich und mich nur beschützen wollte. Die Leute wollen es einfach nicht begreifen.

 

FAZIT: KEINEN SOZIALKONTAKT AN DER LEINE

Wenn sich zwei Hunde an der Leine begegnen und aneinander herumschnuppern, muss ja nichts passieren - aber es kann.

Es gibt einfach keinen vernünftigen Grund, warum man einen angeleinten Hund an einen anderen angeleinten Hund heranlassen muss.

Es gibt auch keinen vernünftigen Grund, warum man einen freilaufenden Hund an einen anderen angeleinten Hund herangehen lässt. 

 

Wenn beide Menschen damit einverstanden sind, kann man ja einfach beide Hunde von der Leine lassen, wenn es denn unbedingt sein muss.

Das allererste und wichtigste ist und bleibt:

Fragen Sie den anderen Menschen, ob man die Hunde zueinander lassen darf!

Akzeptieren Sie ein "Nein" und handeln Sie entsprechend.

Wenn ein Hund angeleint ist, kann das vieles und muss nichts bedeuten.

Er kann krank sein, verletzt, mürrisch, aggressiv, ängstlich, panisch, neu beim Halter, es kann auch sein, dass es gar nicht sein Hund ist und er ihn nur ausführt - er kann Flöhe haben, er kann üben, etc. 

Es kann aber auch sein, dass er einfach nur an der Leine ist. Ganz ohne Grund.

Wenn man einen Hund an der Leine trifft, dann lässt man seinen eigenen dort nicht ran.

Wenn man gebeten wird, seinen Hund zu sich heran zu rufen, dann macht man das.

 

Es könnte so einfach  und so schön sein........ 

 

Ein freundlicher Dank an P. L. Rominger für die Idee und die Textvorlage

 

Für lernwillige Menschen kann das Studium folgender Bücher sehr hilfreich sein.